Artikel, Hohenzollerische Zeitung, Jörg Wahl, 04.08.2018

 es gefaellt mir in deutschland

 

Staatsministerin Annette Widmann-Mauz traf bei der Grosselfinger Firma Bogenschütz auf den Nigerianer Endurance Ebegboni.

 

Das Thema „Integration von Migranten und Flüchtlingen“ stand im Zentrum des Besuchs von Staatsministerin Annette Widmann-Mauz bei der Entsorgungsfirma Bogenschütz in Grosselfingen. Vor Ort mit dabei waren außerdem Landrat Günther-Martin Pauli, Bürgermeister Franz Josef Möller, Geschäftsführer Uwe Bogenschütz, Projektleiterin Evelyn Bimek und der aus Nigeria gebürtige Mitarbeiter Endurance Ebegboni.

 

Nach einem kurzen Praktikum Anfang 2017 wurde dieser vom Unternehmen eingestellt und zählt seither zum festen Mitarbeiterstamm. „Ein gutes Beispiel, wie Integration vor Ort gelingen kann“, so die Politikerin, die großes Interesse an dieser Perspektive zeigte. Endurance Ebegboni erzählte den Gästen seine Lebensgeschichte, angefangen mit der beschwerlichen Reise von Afrika nach Deutschland. Im Vergleich zu Europa sah der gelernte Stukkateur für sich in seiner Heimat keine Zukunft. „Hier sieht alles anders aus, es gefällt mir in Deutschland“, sagt er, es gebe Arbeit, die medizinische Versorgung sei gewährleistet und, und, und. Zwischenzeitlich ist er verheiratet und lebt in Engstlatt.

 

Geschäftsführer Uwe Bogenschütz bestätigte, dass „Endy“ durch seine Flexibilität vielseitig im Unternehmen einsetzbar sei. Sowohl bei Entrümpelungsarbeiten als auch in der Altholzaufbereitung und beim Sortieren. Außerdem fahre er den kleinen Radlader auf dem Hof. Demnächst wolle er den Staplerführerschein erwerben. Im Mitarbeiterteam sei er sehr kollegial und hilfsbereit, er werde von den Kollegen geschätzt. Obendrein besuche er derzeit den Integrationskurs und möchte ebenso den Lastwagenführerschein angehen.

 

Für die Politik sei es sehr schwierig, den Menschen, die vor Gewalt und Verfolgung fliehen müssen, einerseits Schutz zu gewähren und andererseits die Bereiche Wohnung und Arbeit zu lösen, erklärte Annette Widmann-Mauz.. Es werde aber versucht, legale Möglichkeiten zu schaffen, um solchen Menschen eine Beschäftigung zu bieten. Die Regierung wolle, dass Europa einen „Masterplan für Afrika“ entwirft.

 

Die Staatsministerin für Integration im Kanzleramt gab sich überzeugt, dass, sofern eine Kooperation zwischen Europa, Deutschland und Afrika gelinge, viele Menschen wieder in ihre Heimat zurückkehren können oder sie erst gar nicht verlassen müssen. Deshalb sei es unabdingar, afrikanische Themen zu „unseren“ Themen zu machen.