Artikel, Hohenzollerische Zeitung, 30.12.2015

 

Vortrag Energieeffizienz Berlin

Bis zu 3550 Euro und 9,2 Tonnen CO2 spart der Grosselfinger Entsorgungsbetrieb Bogenschütz jährlich ein. Wie das funktioniert, erklärte Uwe Bogenschütz auf Einladung des Umweltministeriums in Berlin.

 

"Unsere Klimaschutzziele können wir nur gemeinsam mit der Wirtschaft erreichen. Der Mittelstandsverbund und seine Mitglieder zeigen mit dem Projekt ,Mittelstand für Energieeffizienz', wie Klimaschutzmaßnahmen in Unternehmen durch Energieberatungen umgesetzt werden können", erklärte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks bei der Abschlussveranstaltung des Pilotprojekts in ihrem Ministerium in Berlin. Dabei hätten die mittelständischen Unternehmen bewiesen, dass "Ökologie und Ökonomie keine Gegensätze sind", so Hendricks. Über 1400 am Mittelstandsverbund-Projekt beteiligte Unternehmen erzielten 6,6 Millionen Kilogramm CO2-Einsparungen.

 

Wie hilfreich die Unterstützung durch speziell geschulte Energieberater ist, erfuhren die Teilnehmer der Abschlussveranstaltung von Uwe Bogenschütz, Geschäftsführer der Alois Bogenschütz Entsorgung und Recycling GmbH & Co. KG, und seinem Energieberater Andreas Rosenfeld. Der Jungunternehmer, der auch Gesellschafter in der Logex-Verbundgruppe ist, nahm 2014 am Beratungsprojekt "Mittelstand für Energieeffizienz" teil. Mittlerweile spart der Entsorger 31 000 Kilowattstunden Energie und und 9,2 Tonnen CO2 pro Jahr ein. Das entspricht einer Kosteneinsparung von rund 3550 Euro jährlich. Es rechnet sich.

 

Im Herbst 2015 feierte der Grosselfinger Entsorgungsbetrieb Bogenschütz sein 50-jähriges Bestehen. Auf großer Bühne in Berlin nutzte Uwe Bogenschütz die Gelegenheit, den Betrieb in Wort und Bild vorzustellen.

 

"Bogenschütz ist eines der innovativsten Entsorgungsunternehmen in Baden-Württemberg", zitierte er dabei Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller, der Gast bei der großen Jubiläumsfeier in Grosselfingen war.

 

Im Frühjahr 2014 hatte Uwe Bogenschütz das Familienunternehmen von seinem Onkel übernommen und sich "umweltfreundliches Entsorgen" auf die Fahne geschrieben. Uwe Bogenschütz setzte die Empfehlungen der Energieberatung innerhalb eines Jahres mit viel Enthusiasmus um. Wie viel Einsparpotenzial der Betrieb habe, merkte er schnell. Drei Sortieranlagen sind täglich in Betrieb, 2016 soll eine Holzaufbereitungsanlage hinzukommen. Neben Altpapier und Gelben Säcken sammelt das Unternehmen auch Holz, Elektrogeräte und andere Abfallarten.

 

Bogenschütz stellte in Berlin aber auch seine neueste Marke "Bogenschütz-Holz mit Geschichte" vor. In aufwendiger Handarbeit werden in einer Holzmanufaktur alte Balken und Stämme aufgearbeitet und daraus neue Möbelstücke, alles Unikate, gefertigt.

 

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und Mittelstandsverbund-Präsident Wilfried Hollmann dankten dem Grosselfinger Unternehmer Uwe Bogenschütz für dessen informativen Ausführungen und versprachen: "Auch zukünftig werden wir unseren Mitglieder bei den umwelt- und energiepolitischen Herausforderungen unterstützend zur Seite stehen."

 

So lässt sich Energie sparen

 

Kooperation Das Projekt "Mittelstand für Energieeffizienz", das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau- und Reaktorsicherheit gefördert wird, unterstützt die 320 Mitgliedskooperationen des Mittelstandsbundes und deren rund 230 000 mittelständische Anschlusshäuser seit 2003 beim Energiesparen. Gelistete und hochspezialisierte Energieberater decken vor Ort im Unternehmen energetische Schwachstellen auf und informieren über sinnvolle Energieeffizienzmaßnahmen sowie Fördermöglichkeiten.

 

Die Dauer der Laufzeit des Projekts wurde zwei Mal verlängert. Zum Ende des Jahres läuft es aber endgültig aus. Der Mittelstandsverbund wird seine Erfahrungen und Expertise im Bereich Energieeffizienz für die politische Arbeit und im Rahmen von nachfolgenden Initiativen zur Unterstützung seiner Mitglieder weiter nutzen.